Heute machte sich das gesamte Gefolge, samt der Obrigkeit auf, das Königreich Innsbruck zu begutachten. Nach einem stärkenden Frühstück machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Karawane (Zug). Eine Reise von einer Stunde wurde geplant, doch das Schicksal hatte andere Pläne. Als die Karawane in das Reich Telfes eintrat, hatten sich bereits unzählige Reisende auf den Karawanenplätzen niedergelassen. So war es unmöglich, in der vollen Gesamtheit, die Reise nach Innsbruck anzutreten. So musste sich das Volk schweren Herzens trennen und eine spätere Karawane gefunden werden.

Als die zweite Hälfte des Volkes, schließlich mit einer Verzögerung von gar einer Stunde, in dem Königreich Innsbruck eintraf rief die Obrigkeit zur gemeinsamen Einnahme des Proviants. Empört mussten sie feststellen dass die erste Reisegruppe sich bereits mit orientalischen Getränken und Gütern aus dem Gasthaus zur goldenen Möwe versorgt hatte.

Anschließend begab sich die Gemeinschaft auf den Weg in die Höhle des Bären. Es war einigen gewieften Leuten wohl gelungen die Monstrositäten und Bestien der umliegenden Lande einzufangen und in geeignete Käfige und Volieren zu bannen. So war es dem gemeinen Volk möglich diese aus der Nähe, aber doch mit sicherem Abstand, zu beäugen. Bären, Bieber, Luchse, aber auch Raben, Geier, Adler, sowie allerlei geschuppte Wesen waren dargeboten. Auch eine Abteilung für Nutztiere, welche von den Jüngsten bereits lebend durch Streicheleien zart geklopft wurden, gab es dort.

Auch für den Rückweg musste sich die Reisegemeinschaft wieder trennen. Da nun aber am morgen die erste Gruppe schon Zeit im Königreich Innsbruck verbringen durfte und nun für die zweite Gruppe kaum noch Zeit vorhanden war kam es zum Aufstand. Den Oberen wurde mit verschiedenster Folter, wie Schlafentzug oder Lärmbeschallung, gedroht, sollten sie nicht mindestens die Möglichkeit erhalten ihre privaten Vorräte im örtlichen Markt aufzustocken. So wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um dieser Folter zu entgehen und die zweite Gruppe schaffte es sowohl den Markt zu besuchen, wie auch pünktlich zum Abendmahl im Anwesen zu erscheinen.

Der Abend wurden dann dem Tanz und der Musik im Kellergewölbe gewidmet, bis der Schweiß von den Gewölbebögen tropfte. So endete der Tag damit, dass das Volk erschöpft von Reise und Tanz in die Betten und in einen tiefen Schlaf verfiel.

Auf schöne Träume vom tanzenden Wolpertinger!

Das Ferienlager-Team

2 Gedanken zu „Tag 6: Tierbeine und Tanzbeine

  1. Bis Tag 6 eure Berichte verfolgt. Bin total begeistert, den Tagesablauf in mittelalterlichen Texten zu lesen. Beim Lesen habe ich mich gefühlt, tatsächlich im Ferienlager dabei zu sein. Einfach toll.
    Macht weiter so und viel, viel Spass im Ferienlager.
    Gruss aus Geisingen, Kötachstrasse 8 vom Gesinde das zu Hause Urlaub macht und derzeit das mittelalterliche Met einnimmt

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