Heute morgen wurde die Gemeinschaft vor dem ersten Krähen des Hahnes geweckt. Es galt die Gemächer zu reinigen, die Bündel zu packen und die Heimreise anzutreten. Zuvor wurde aber noch ein kräftigendes Frühstück eingenommen, um die lange Kutschfahrt erträglich zu machen. Hierbei wurden allerlei Reste verwertet, sodass nur wenige Güter ihr Ende in den Abgründen der schwarzen Tonne fanden. Dann schnürten wir die Bündel auf die vorhandenen Kutschen, packten unser Proviant und machten uns auf den Weg. Einer unserer Oberen fuhr allerdings in die entgegengesetzte Richtung um Urlaub zu mach…, ich meine um die Verfolgung des feindlichen Heeres zu unterbinden. Möge seine Reise sicher und bequem sein.
Der Kutscher, ein Mann kleiner Statur, aus den östlichen Gefilden Deutschlands, sollte uns sicher zurück nach Hause bringen. So knallte er mit seiner Peitsche und die Rösser trabten dahin. Sein Botenrabe, der ihn auf dem rechten Weg halten sollte, hatte aber anscheinend einen schmackhaften südländischen Wurm erwischt, weswegen er uns zu Beginn der Reise zuerst nach Italien führte. Nachdem der Kutscher ihm dann aber gehörig den Marsch blies, führte uns der Rabe auf richtigem Wege zurück in die Heimat.
Die Reise verlief, bis auf den Anfang, ohne größere Zwischenfälle. Niemand des Gefolges vermochte zu speien, niemand verschüttete seinen Proviant und längere Wartezeiten hielten sich in Grenzen. So kehrten wir schon recht spät, aber immer noch vor den letzten Sonnenstrahlen in der Heimat ein.
Die Angehörigen der Reisegemeinschaft erwarteten uns schon sehnsüchtig und begrüßten uns mit Jubel und Gaben, als wären wir von einem Kreuzzug erfolgreich Heim gekehrt. Nach einem kurzen Abschluss und der Verkündung, wer es nun an die Spitze des Standes geschafft hatte, zogen die einzelnen Mitglieder unseres Gefolges mit ihren Angehörigen heim. Die Obrigkeit hingegen versammlte sich im nahe gelegenen Gasthaus, um dort auf das gelungene Unterfangen der vergangenen Tage anzustoßen. Geschichten wurden geteilt, gemeinsam gelacht und der ein oder andere Bierkrug geleert. Nach Einbruch der Dunkelheit machten auch sie sich auf die Heimreise.
Mögen alle die Zeit genossen haben und schon sehnsüchtig dem nächsten Jahr entgegenfiebern. Wir tun es auf jeden Fall!
Das Ferienlager-Team